Montag, 29. September 2008

Es wird mal Zeit...

...ein bisschen zu erlaeutern, was John und ich hier eigentlich so machen, wo wir genau leben und wie das Hondurasleben aussieht.


John wohnt in der 60.000 Mann starken Kolonialstadt Comayagua, die, wie schon im letzten Eintrag beschrieben, sehr schoen und vor allem gross ist - im Gegensatz zu Taulabé ist alles gross. Die engen Strassen mit ihren vielen verschiedenen Kramslaeden sind gut zum Rumschlendern und wenn man davon genug hat, bieten Kino und Museen Abwechslung, wobei ich beides ersteinmal auschecken muss.


Man kann aber auch dem Strassenkinderprojekt "Horizontes al Futuro" einen Besuch abstatten, wo John schaltet und waltet, wohnt und arbeitet. Bessere Informationen als ich kann er selbst darueber geben. Was ich dazu sagen kann, ist, dass ca. 40 Jungs dort wohnen, die von den sogenannten educadores und voluntarios den ganzen Tag ueber, wenn sie nicht gerade in der Schule oder auf Arbeit sind, betreut werden und manchmal ganz schoen rumaergern. Man kann auf der "cancha" Fuss- und Basketball spielen, zum Rasen maehen die Machete schwingen und zahlreiche Papayas die es dort gibt einspritzen. Von seinen Erzaehlungen her, geht es John in seinem Projekt sehr gut.


Moechte man von Comayagua (das 84 km nordwestlich von der Hauptstadt Tegucigalpa liegt) in die Weltmetropole Taulabé mit seiner unschlagbaren Einwohnerzahl 8000, faehrt man nochmal 70 km weiter noerdlich. Dort angekommen schnappt man sich eines von den dreiraedrigen roten Mototaxis und faehrt im Affentempo, steil den Berg zu unserem Haus rauf.


Die ganze Geschichte von Comayagua bis hierher kostet nicht mal 2 Euro und ist doch sehr spassig. Jedesmal wenn ich besagten Berg hochfahre, bete ich, dass der Motor nur noch dieses eine Mal nicht den Geist aufgeben moege und kein Huhn oder Hund plattgemacht wird - da wird naemlich keine Ruecksicht genommen. Von der Dachterasse unseres Hauses aus hat man schliesslich einen wunderschonen Blick auf das Dorf und die Berge und Waelder drumherum.


Steht man wiederum auf dem Schulgelaende meiner escuela, kann man unser Haus hoch oben auf dem Berg "Bario Monte Fresco" stehen sehen. Zu meinem Job in der Schule naechstes Mal mehr.


¡Besos! Jani

Samstag, 20. September 2008

wir in Taulabé

So, nachdem uns die Farbe unseres Blogs immer ein bisschen depressiv gestimmt hat, haben wir jetzt einen "allround-neues-design-wechsel" vollzogen und praesentieren uns ab jetzt in gruen.

Seit gestern ist John in Taulabé und zusammen machen wir das Oertchen unsicher. Heute waren wir in den "cuevas de Taulabé" und haben Fledermaeuse, Tropfstein und anderes schoenes Gestein bestaunen koennen. Die Hoehle ist zwar nicht sehr gross, aber es war trotzdem echt beeindruckend. Danach sind wir zurueck gelaufen und haben leckere Liquados getrunken. Das sind in einen Mixer geworfene Fruechte, verruehrt mit Milch oder Wasser. ¡Qué Rico! aka Total erfrischend!

Apropos Liquados, man ist gut beraten diese so oft wie moeglich zu trinken; so wie auch in Comayagua. Im Zuge mehrtaegiger Ferien, die Lea und ich hatten sind wir zusammen mit dem Bus nach Comayagua gefahren um Johnny fuer ein paar Stunden zu besuchen. Bus fahren in Honduras allein ist ein grosses Abenteuer! Man kann sich einfach an die Strasse stellen und mit dem erstbesten Bus fahren, der anhaelt, oder eben mit dem naechsten. In den sogenannten "chicken buses" koennen Huehner sich tatsaechlich als Begleiter entweder in einer Tuete oder kopfueber in den Haenden des Besitzers befinden. Wir, die wir in einem Privatbus gefahren sind, hatten mehr Komfort, heisst Klimaanlage und bequeme Sessel (was trotzdem fuer eine Stunde Busfahrt nur 40 Lempira, also 1,30 Euro kostet). Chicken bus fahren ist aber so viel lustiger!! In der Stadt angekommen, waren wir sehr angetan. Es ist sehr voll und sehr bunt. Viele Haeuser sind in Knallfarben, wie pink, blau, gruen und rot angestrichen und die Strassen (obwohl superschmal) sind voller Taxis, Muell, Hunden und Menschen. Eine lustige Mischung, die fuer ordentlich Trubel sorgt. Besonders gefallen haben uns die kleinen Laeden und natuerlich der "Parque Central" mit seiner grossen Kathedrale, wo sich die aelteste Uhr der amerikanischen Kontinente befindet.

Danach waren wir in Johns Projekt, haben mit den Kindern dort gegessen und sind am Abend wieder nach Hause gefahren. Es war ein schoener Tagesausflug, mal sehen was wir morgen noch machen.

Liebe Gruesse und ¡muchos besos!

Jule

Samstag, 13. September 2008

día del niño




Ihr Lieben,




diese Woche war viel los in Taulabé und wird auch noch viel passieren!


Mittwoch war "día del niño" (Kindertag), der hier total gefeiert wird, mit grosser fiesta in der Schule bei der sich alle Kinder und Lehrer schick anziehen, Clowns kommen und es viel, viel zu essen und zu staunen gibt. Ich war begeistert von den piñatas und dem ganzen Suesskram der daraus zum Vorschein kam, dann gab es viele "papas fritas" (Pommes), Hamburger und total leckeren Kuchen, nach dem ich jetzt total suechtig bin. Viele, viele "wichtige" Reden wurden gehalten und die Hymne gesungen und so ein Schwur geleistet (sehr patriotisch). Jetzt geht es weiter mit fiesta, denn uebermorgen ist Nationalfeiertag. Schon heute war hier grosse Parade und morgen muessen Lea und ich auch mitlaufen. Richtig in blauweisser Uniform und mit Sombrero, zusammen mit den anderen Maestros und Maestras (Lehrern). Ich freue mich schon sehr darauf. In 2 Wochen wird dann der siebte Geburtstag unserer Gastschwester gefeiert mit sage und schreibe 60 Leuten, wovon 30 Kinder sein werden. Fiesta ist wirklich fiesta in Honduras und im Moment kann ich gar nicht genug kriegen. :)




Jani

Samstag, 6. September 2008

Pulhapanzak Catarata


Heute war ein wunderschoener Tag!!


Wir waren zusammen mit Johanna, Bruno, die auch in Comayagua arbeiten, und Lea an den Pulhapanzak-Wasserfaellen. Ein richtig amerikanisches Fruehstueck im Bauch (die Blaubeer-Pancakes sind super lecker und der geroestete Schinken erst!) ging es los und schon die Fahrt war ein Erlebnis fuer sich. Im "chicken bus" sausten wir die Strassen entlang und kamen schliesslich am 43 Meter hohen groessten Wasserfall Honduras an. Schon der Anblick war fantastico, als wir dann mit einem "guia" in - wie im Lonely Planet beschrieben - Indianer Jones Manier (!) ueber Felsen und ins Wasser springend in eine kleine Hoehle hinter den Faellen gelangten war das Abenteuer perfekt. Ja, wir waren hinter den Faellen und ja, wir sind auch gesprungen. Der abschliessende Sprung war dabei der beste - wir wiederholten ihn deswegen nach dem Hochkrackseln auch noch einmal - und auch der hoechste; mit ungefaehr 6Metern Hoehe. Adrenalin pur. Das Wasser dort ist sehr schoen klar und angenehm frisch und die Landschaft maravillosa. Eines der packendsten Erlebnisse bisher. Bevor wir den heutigen erlebnisreichen Tag allerdings beschliessen koennen gibt es noch ein Fussballspiel zu bestaunen. Es geht um die WM-Qualifikation in der Nord/Mittelamerikagruppe und obwohl dieses Spiel gegen Canada erst das zweite ist, sind die Leute sehr gespannt.

Morgen wollen wir nun wirklich zum Lago, eine kleine Bootstour mit Voegel gucken und baden machen und dann ist das schoene Wochenende leider schon wieder vorbei.

Freitag, 5. September 2008

Lago de Yojoa

So, liebe Freunde, Verwandte und sonst alle anderen.

Wir beiden, wiedervereint, sitzten gerade in einem I-net-Cafe am wunderschoenen Lago de Yojoa. Nachdem wir jetzt ungefaehr schon 1,5Wochen gearbeitet haben bot sich uns die erste Gelegenheit uns wiederzusehen, weil John nur jedes zweite Wochenende frei hat, dafuer aber gleich drei Tage. Den jeweils vierten, ihm zustehenden Tag will er sammeln um dann im (deutschen) "Winter" Urlaub zu machen; im Bestfall zusammen.
In Gastfamilie/Projekt haben wir uns relativ gut eingelebt. Jani mag ihre Gastfamilie sehr und kriegt haeufig viel zu essen und kann im Pool planschen. John mag das Projekt auch, kriegt dafuer 3 mal am Tag gerade genuegend zu essen, verhungert aber nicht, da er sich in der Zwischenzeit den Bauch mit Semitas(honduranischen Zuckerbroetchen) vollstopft.
Kontakt mit der katholischen Kirche hatten wir beide auch schon. Jani mehr als genug (5 Std. Open-Air-Gottesdienst) und John schon einmal und wird es demnaechst, solange er den fuchtelnden Pater noch nicht versteht, auch sein lassen.

Wir haben uns heut gegen 11Uhr im Bus getroffen(bei Jani wird gestreikt xD) und sind jetzt wie gesagt zusammen am Lago. Morgen werden wir uns die grossen zu bebadenen Wasserfaelle angucken und bis dahin die Zeit zusammen verbringen und im amerikanischen Privat-Hotel billigen Cuba Libre trinken und Burger Essen(endlich mal keine frijoles+tortillas).

Unsere Internetzeit neigt sich nun dem Ende.

Muchos Besos,

John und Jani