Ich war am Sonntag mit den Jungs in der Misa, das fuer mich als ignoranten nicht-Katholik immer ein kleiner innerer Aufwand ist. Naja, jedenfalls kam Goyo mit und fuhr danach ins Gefaengnis um "Ehemalige" zu besuchen; ausserdem gibt er im Gefaengnis immer Charlas(Vortraege), an jenem Tag aber nicht.
Aber hey, ich bin froh so etwas mal gesehen zu haben!!! Ein Gefaengnis, gemacht fuer 450 Insassen, vollgestopft mit etwa 700. Klar, es soll schlimmere Geben, zum Beispiel in San Pedro Sula, aber das ist schon krass. Es gibt einige riesen Schlafsaaele, die vier Stockwerke voll Betten haben. Wuerde man in solche Raeume Huehner sperren, wuerden "Rettet die Waale" in Deutschland sofort fuer Befreiung und bessere Lebensbedingungen demonstrieren. (Nichts gegen "Rettet die Waale", soll nur die Relation betonen). Ja, und es wurde mir einmal mehr deutlich was fuer ein krasser Mensch Don Goyo ist. Ganz viele sind angekommen, natuerlich auch zum Schnorren, aber "Don Goyo" hier, "Hermano Goyo" dort. Und er hatte fuer alle ein Ohr und wenn es wirklich etwas Ernstes war hat er zumindestens versprochen sich das mal anzugucken. Und das, bei dem was er allein in Horizontes macht.
Ich hatte schon ein komisches Gefuehl, bei den vielen "Verbrechern", bei denen einige wahrscheinlich Menschen auf dem Gewissen haben. Also, einfach immer gut benehmen und hinter Goyo her.
Ansonsten fallen mir, wie Jani, die letzten Arbeitstage sehr schwer, aber aus dem voellig gegenteiligen Motiv, ich will hier nicht weg! Vor allem Thierry, aber auch ich, hatten in der letzten Woche einige mehr oder minder grosse Probleme mit der Mentalitaet der Mayores und das hat sich alles so aufgebaut, dass wir jetzt echt interessante Reuniones/Versammlungen mit den Jungs und mit Don Goyo hatten und noch haben werden. Es ist gerade ein sehr, sehr spannender Prozess ins Rollen gekommen. Das ist natuerlich nicht der einzige Grund. Ich freu mich zwar auf das Reisen, um ein bisschen auszuspannen, aber aufhoeren moechte ich nicht! Ich habe auch noch nicht angefangen zu packen, geschweige denn mein Zimmer aufzuraeumen (aber das faellt mir ja auch in Deutschland schwer).
Pues, nada, ich schreib jetzt nicht mehr weiter. Ist eh immer alles zu viel, ist eine grosse Erfahrung das alles, mehr kann ich nicht sagen; vor allem Horizontes!
Aehm, hoert Manu Chao, bin gerade durch Thierry voll auf den Trip gekommen!!!
Also, im Sinne von: Bienvenidos a Tijuana - Tequila, Sexo y Mariuhana,
alles Liebe und Gute,
euer John
1 Kommentar:
Hallo John- Martin,
deine Zeilen lesen sich so eigenartig. Sehen wir dich wirklich in absehbarer Zeit wieder? Oder haben sich deine Pläne geändert? Wirst du vielleicht Missionar oder Entwicklungshelfer?
Liebe Grüße
Beate
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